Zu Kapitel 5: Für den Reiter

Überblick


Umbau für ein T-Shirt

Eine Reißverschlusstasche können Sie natürlich nach der Anleitung auch in ein ärmelloses Top oder einen Pulli einarbeiten – wichtig ist nur, dass der Stoff dem Reißverschluss Halt bietet und nicht zu „schlabberig“ ist.

Aber Vorsicht: Leckerlis sollten Sie nur dann in einer Brusttasche deponieren, wenn Sie es mit gut erzogenen Pferden zu tun haben. Respektlose Bettler könnten durch den Geruch des Belohnungsfutters zu Bissen verleitet werden – an dieser Stelle wäre das äußerst schmerzhaft.

Gut, wenn man die Hände frei hat für ein flinkes Fohlen! ...und auch die Raucher wissen endlich, wo sie Zigaretten und Feuerzeug verstauenkönnen.

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Leichter Fleecepulli

Wenn ein Ärmelbündchen enger anliegen soll, wird es extra angesetzt, Sie müssen also zunächst dafür einen Stoffstreifen zuschneiden. Dieser sollte etwa 10 cm breit sein (hier ist die Nahtzugabe von je 1 cm schon enthalten) und so lang, dass er Ihr Handgelenk locker umschließt, ein Standardmaß sind 24 cm. Dazu kommen je 1 cm Nahtzugabe: Sie schneiden also einen Streifen von 10 x 26 cm zu. Den Streifen schließen Sie zum Ring mit einer kurzen Naht an der schmalen Seite, die Sie mit Zickzackstich versäubern. Ihr Bündchen hat nun einen Umfang von 24 cm. Falten Sie das Bündchen zur Hälfte, die linke Seite ist innen. Jetzt ist es noch 5 cm breit, 4 cm davon werden später am Ärmel zu sehen sein.

Überprüfen Sie jetzt noch einmal die Länge des Ärmels und markieren Sie die Stelle, wo das Bündchen sitzen soll. Lassen Sie 1 cm Nahtzugabe nach der Markierung stehen und schneiden Sie überflüssigen Stoff ab. Achtung: machen Sie einen Ärmel nie zu kurz, das Bündchen sollte auf der Mitte des Handrückens liegen.

Drehen Sie den Ärmel auf links und stecken Sie den Bündchenring an die untere Ärmelkante, wie es die Abb. zeigt. Jetzt wird das Bündchen festgesteppt, dabei dehnen sie es auf die Weite des Ärmels. Die Nahtzugaben werden zusammengefasst versäubert und danach schön flachgebügelt. Das andere Ärmelbündchen arbeiten Sie genauso.


Das Bündchen wird in den Ärmel geschoben und an der Kante festgesteppt.

Es gibt im gutsortierten Stoffhandel auch fertige, gerippte Bündchen zu kaufen. Wenn die richtige Farbe vorrätig ist, können Sie auch diese Bündchen annähen.

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Auch zum Kaufen: Kleidung mit Funktion

Was genau ist Funktionskleidung? Vereinfacht ausgedrückt besteht sie aus mit modernen Fasern gefertigten Kleidungsstücken, die eine vorrangige Aufgabe haben: Das Körperklima soll in einem angenehmen Bereich möglichst konstant gehalten werden. Wind und Regen sollen abgehalten, Schweiß aber nach außen geleitet werden. Staunässe in irgendeiner Kleiderschicht gilt es unbedingt zu vermeiden, denn das würde für Auskühlung und Erkältungsgefahr sorgen. Und was braucht der Reiter wirklich? Vor allem Augenmaß – in der Outdoor-Szene gerät man gerne über jede Neuerung in Verzückung, vieles ist recht teuer und nicht alles sinnvoll.

Das Zwiebelprinzip
Das Zwiebelprinzip ist sehr viel älter als moderne Funktionsfasern, und jeder Wanderer beherzigt es. Durch das Übereinanderziehen mehrerer dünner Kleidungsschichten kann man sich über einen langen Tag hinweg an jedes Wetter anpassen, indem man Schichten hinzufügt oder ablegt. Ein dicker Pulli ist viel weniger sinnvoll als die Kombination Unterhemd, T-Shirt, Fleecehemd. Heutzutage ist dabei sehr wichtig, dass alle Schichten aus feuchtigkeitstransportierenden Fasern bestehen oder doch zumindest die unteren.

Die Unterwäsche
Aus dem vorher Gesagten wird klar, dass funktionelle Unterwäsche nicht nur für Wanderreiter interessant ist. Im Gegenteil: Im Winter fängt man nach einer anstrengenden Trainingseinheit, bei der man ordentlich ins Schwitzen geraten ist, oft zu frieren an, weil die Feuchtigkeit die Körperwärme ableitet. Mit Baumwollwäsche hat man dann schlechte Karten. Hemdchen und Slips aus Funktionsfasern hingegen wärmen auch im feuchten Zustand und leiten die Nässe rasch weiter, so dass man schnell wieder trocknet. Diese erste Schicht ist also für die Gesundheit die wichtigste.

Gerade Frauen, die schnell zum Frösteln neigen, machen oft einen Fehler in der Unterwäsche. Ein langärmliges, flauschiges Funktionsunterhemd mit hohem Kragen hält die Körperwärme gut, ebenso eine lange Unterhose. Baumwolle ist eine Sommerfaser, die nicht wärmt.

Gute Socken aus einem ausgetüftelten Woll-Kunstfasergemisch sind für alle Reiter im Winter empfehlenswert, denn an den Füßen frieren viele Reiter am schnellsten. Sehr warme, dicht gestrickte Socken gibt es im Trekkingladen. Sie sind für Bergsteiger, die in großen Höhen unterwegs sind, gedacht und wärmen sehr gut. Leider sind sie nicht ganz billig, zum Glück braucht man aber nicht so viele Paare: durch den hohen Wollanteil müffelt das Material kaum. Achtung: Für solche dicken Socken müssen die Schuhe oft eine Nummer größer sein.

Kunstfasern contra Naturfasern
Die Vor- und Nachteile von modernen Fasern habe ich im Buch schon dargestellt. Im Winter sind Wollfasern eine hervorragende Alternative, auch für Unterwäsche. Ebenfalls sehr leicht, lädt sich Wolle überhaupt nicht auf, wärmt sehr gut, auch im feuchten Zustand und wirkt angenehm geruchshemmend, was sich bei Socken und Wäsche schnell bemerkbar macht. Wolle trocknet allerdings langsam und verlangt etwas mehr Aufmerksamkeit beim Waschen. Im Sommer werden Kleidungsstücke aus Baumwolle oder Leinen meist als angenehmer empfunden als Kunstfasern, und man trocknet durch die hohen Außentemperaturen ohnehin schnell wieder. Ein Hemd aus dicht gewebter Baumwolle ist sehr robust und trotzt Brombeerranken meist besser als Mikrofleece. Bedenkenswert ist auch, dass Funken vom Lagerfeuer in Kunstfasern schnell Löcher schmelzen, Naturfasern sind da unempfindlicher.

Konkrete Empfehlung
Mit zwei bis drei Garnituren Funktionsunterwäsche, zwei Paar guter Socken, einem dünnen Zipp-Rollkragenpulli aus Fleece oder einem Fleecehemd haben Sie eine gute Erstaustattung, was Funktionskleidung angeht. „Zitteraale“, die ständig frieren, sollten in der Ski-Unterbekleidung nach speziellen, langärmligen, dünnen Thermo-Pullis fragen. Diese Teile werden über der Unterwäsche getragen, tragen nicht auf, schränken Ihre Beweglichkeit nicht ein und wärmen dabei sehr gut. Die Ullfrotté-Unterwäsche hat bei Outdoor-Sportlern einen sehr guten Ruf, was die Wärmefähigkeit und Robustheit angeht, sie neigt auch überhaupt nicht zum Müffeln. Leider kostet sie einiges.

Geldspartipps
Bei Funktions-Unterwäsche ist Odlo eine sehr gute, aber teure Marke. Die Auswahl ist hier groß, die Sachen sind sehr haltbar und gut geschnitten. Aber auch Aldi hat – saisonal begrenzt – immer wieder Funktionswäsche im Programm. In der Leitfähigkeit von Feuchtigkeit und vom Sitz her war ich mit den Aldi-Teilen sehr zufrieden! Sie halten nicht so lange wie die von großen Marken, sehen nicht ganz so sportlich aus und man muss sich schnell greifen, was am Wühltisch noch zu haben ist – aber sie kosten eben nur einen Bruchteil und erfüllen ihre Aufgabe sehr gut.

Auch Outdoor-Überbekleidung taucht bei Discountern immer wieder auf. Die Fleece-Wanderhemden fand ich persönlich auch bei den Billigmarken sehr brauchbar, bei dickeren Fleecearten für Pullis und Westen wird für mich aber der Qualitätsunterschied recht spürbar. Achten Sie bei Sport- und Outdoorläden und –versendern auf Schlussverkäufe und Restbestandsverkäufe! Die Outdoorszene ist recht modebewusst und oft kann man ein Schnäppchen machen, wenn man rechtzeitig zuschlägt.

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Bluse im Berberstil

Abschnitt wird nachgeliefert.

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Praktische Gürteltaschen

Abschnitt wird nachgeliefert.

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Romantischer Reitmantel

Breite des Halsausschnittes
Leider habe ich in der Schnittzeichnung vergessen, die Breite des Halsausschnittes anzugeben: Der Halsausschnitt muss 16 cm breit werden. Am besten ergänzen Sie bei der linken Schnittzeichnung auf S. 135 zwischen den beiden roten Ypsilon-Zeichen die 16 cm.

Knöpfe nach innen setzen
Wenn Sie nicht möchten, dass man die Knöpfe auf der Außenseite des Capes sieht, nähen Sie sie einfach innen an. Die Abstände bleiben die gleichen, wie im Buch auf S. 136 angegeben. Das kleine Stückchen Filz, das unter jeden Knopf kommt, um ein Ausreißen zu verhindern, kommt natürlich auch weiterhin auf die linke Seite, also direkt unter den Knopf.

Damit die Überlappung vorne erhalten bleibt, werden die Knopfschlaufen aus Baumwollkordel auf der rechten Seite angebracht. Bei einem schwarzen Cape sieht man sie kaum. Dabei ist zu beachten, dass Sie das kleine Stückchen Filz, das den Stoff schützt, auf die linke Stoffseite setzen. Am einfachsten geht das, wenn Sie rechts die Schlaufe aufstecken und auf der linken Stoffseite den Filz vorsichtig mit einem Tröpfchen wasserlöslichen Bastelklebers genau darunter fixieren. Wenn Sie nun die Schlaufe feststeppen, wird der Filz mit festgenäht. Bei dieser Variante sind die Schlaufen zu sehen, deshalb ist es am hübschesten, wenn Sie den festgenähten Teil der Kordel mit etwas farblich passendem Sticktwist umstechen.

Hier ein Lesertipp von Frau S. Neugebauer: Wenn man an dem Reitmantel keine Knöpfe und Schlingen anbringen möchte, weil es einen z.B. nicht gefällt, kann man auch hervorragend die Nähfreidruckknöpfe der Fa. Prym verwenden. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Größen und sie sind wirklich ruck-zuck angebracht.

Keine farblich passenden Knebelknöpfe erhältlich
Wenn Sie eine ausgefallene Farbe verwenden, finden Sie vielleicht keine passenden Knebelknöpfe. Sie können auch andere Knöpfe verwenden und diese nach innen setzen oder Sie machen Ihre Knöpfe einfach selbst.

Aus der Modelliermasse FIMO (im Bastelladen erhältlich), die es in vielen Farben gibt, können Sie Knebelknöpfe einfach fertigen. Sie rollen eine schlanke Wurst in der gewünschten Dicke, schneiden gleich lange Stücke ab und rollen die Enden der Stückchen noch ein wenig, damit sie schlanker werden. Mit einer Stricknadel stechen Sie noch zwei Löcher in die Mitte und härten die Knöpfe nach Anweisung im Backofen.

Angenehm weiche Knöpfe erhalten Sie nach der Methode, die mir eine Gewandmeisterin verriet: aus Filz oder dem zum Nähen verwendeten Stoff werden lange, spitz zulaufende Streifen geschnitten, von der breiten Seite her aufgerollt und mit ein paar Stichen vernäht – fertig ist ein länglicher Knopf, der nicht drückt.

Keine farblich passende Baumwollkordel erhältlich
Bei dem großen Angebot an Kordeln und Tressen ist es unwahrscheinlich, dass Sie nichts farblich Passendes finden. Falls das aber doch der Fall sein sollte, können Sie eine Garnschlinge aus Sticktwist oder anderem nicht zu dünnem Garn auch sticken oder häkeln.

Für die gestickte Garnschlinge spannen Sie an der vorgesehenen Stelle ein paar Fäden, wie es die Abb. zeigt. Die Länge richtet sich nach der Knopfgröße. Diese Fäden umsticken Sie dicht mit Knopflochstichen.

Für die gehäkelte Garnschlinge stechen Sie an der gewünschten Stelle durch den Stoff, machen einen kleinen Rückstich und häkeln mit den Fingern oder einer Häkelnadel eine Luftmaschenreihe in der gewünschten Länge. Dann führen Sie die Nadel durch die letzte Schlaufe und nähen die Schlinge fest.

Die Abbildungen wurden mit freundlicher Genehmigung des Burda-Verlages dem Buch „Nähen leicht gemacht“ entnommen.

Fibeln
Im Mittelalter und noch einige Zeit danach wurden solche Capemäntel mit schönen Nadeln, sogenannten „Fibeln“ verschlossen. Ein Beispiel sehen Sie auf dem Foto, diese Fibel habe ich in einem Wochenend-Goldschmiedekurs selbst hergestellt.

Bild kommt noch!

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